Akupunktur bei Sportverletzungen

– Wirkungsvolle Behandlungsmethode bei Tennisellenbogen –

Akupunktur bei Sportverletzungen

Was ist ein Tennisellenbogen?

Der sogenannte Tennisellenbogen stellt die häufigste schmerzhafte Funktionsstörung im Bereich des Ellenbogens dar. Aus orthopädischer und sportmedizinischer Sicht handelt es sich dabei um eine Entzündungsreaktion im Bereich des Muskelansatzes der Streckmuskulatur (Ansatztendinose).

Heute weiß man, dass es sich dabei weniger um eine knöcherne Erkrankung, als vielmehr um eine myofasziale und nervale Dysfunktion handelt. Der Schmerz entsteht durch eine Kompression nervaler Strukturen in Folge eines erhöhten Muskelspannung der umliegenden Muskulatur.

Symptome des Tennisellenbogens

Die Betroffenen berichten typischerweise von Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens, die vor allem unter Belastung und einfachen Alltagstätigkeiten wie zum Beispiel dem Händeschütteln auftreten. In ausgeprägten Fällen kann bereits das Aufschrauben eines Drehverschlusses oder das Anheben einer Kaffeetasse starke Schmerzen im Ellenbogen hervorrufen. Obwohl das Beschwerdebild häufig Tennisspieler betrifft, sind diese nicht alleine davon betroffen. Der Tennisellenbogen kann auch bei anderen Rückschlagsportarten wie Squash und Badminton oder unabhängig von sportlichen Betätigungen auftreten.

Akupunktur wirksamer als Cortison?

In der Deutschen Zeitschrift für Akupunktur erklärt J. Bachmann den positiven Einfluss verschiedener Akupunkturmethoden bei der Behandlung des Tennisellenbogens. So berichten die Autoren J. Bachmann und D. Irnich von wirkungsvollen Effekten durch Anwendung der Segment- und Triggerakupunktur. Eine in diesem Kontext durchgeführte Studie zeigt sogar die Überlegenheit der Akupunktur im Verglich zu herkömmlichen Therapieverfahren mit Steroidinjektionen (z.B. Cortisoninjektion).

Erfahrungen aus der Praxis:

Die von den Autoren geschilderten Aussagen decken sich mit meinen eigenen Erfahrungen im orthopädischen Tätigkeitsfeld. Der Einsatz vorwiegend symptomatischer Therapien (z.B. Injektionen, Schmerzmittel, Bandagen) ermöglicht zwar oft eine rasche Beschwerdelinderung,
hält jedoch meist nicht lange an löst zudem nicht die eigentliche Problematik. Die Folge davon
sind häufig langanhaltende Schmerzzustände und verzögerte Heilungsverläufe.

Aus diesem Grund erfolgt die Behandlung des Tennisellenbogens in meiner Konstanzer
Allgemeinarztpraxis unter ganzheitlichen Gesichtspunkten und der Auswahl individuell für den
Patienten geeigneter Therapiemethoden. Hierbei hat sich die Akupunktur, neben anderen
Methoden, mehrfach bewährt und konnte teilweise erstaunliche Erfolge hervorbringen.

Autor

Marc Benninghaus

Quelle

Deutsche Zeitschrift für Akupunktur, Band 65, Heft 3, August 2022 (S. 139ff) , Springer Verlag

https://www.springermedizin.de/funktionserkrankungen-am-scharnier-ellenbogenbeschwerden-aus-sic/23332464